Da ich den Anspruch hege nur Rezepte zu teilen, die tatsächlich auch etwas Selbstgeerntetes aus dem eigenen Garten enthalten, stoße ich im Winter bezüglich Süßem ziemlich schnell an meine Grenzen. Die Zeit der Beeren ist lange vorbei, unsere Obstbäume sind noch klein und liefern nicht annähernd genug Früchte, um diese einzulagern und immer nur Kuchen aus Zucchini oder Kürbis zu essen, wird auf die Dauer auch langweilig. Wie groß war da meine Freude, als ich mich an die im Spätsommer geernteten Samenkapseln meines Backmohns erinnerte. Die standen so dekorativ in einer Vase im Wohnzimmer herum, dass ich sie als potentielle Nahrungsquelle völlig vergessen hatte. Also habe ich den Mohn aus seinem wunderhübschen Haus geholt und ihn in ein neues noch viel gemütlicheres Heim gesteckt: lockere, weiche, süß-saftige Mohn – Orangen – Cupcakes!

 

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Cupcakes sind super schnell zusammengerührt und ein tolles Mitbringels zu verschiedensten Anlässen. Mit der Auswahl des Toppings kann man sie an so ziemlich jeden Geschmack anpassen: da ist Buttercreme und Zuckerguss dabei für die ganz Süßen unter euch, aber auch wer es eher gediegener mag, wird mit einem kleinen Küchlein mit einer herben Schoko-Ganache glücklich werden. 

Klar, Kuchen bleibt oft Kuchen und sollte den seltenen, besonderen Anlässen vorbehalten bleiben. Mit ein paar Zutaten könnt ihr aber sogar so eine Süßigkeit nährstofftechnisch noch aufwerten. Bei diesen Cupcakes liefern uns die Mohnsamen eine kleine Extraportion Calzium. Dinkelmehl statt Weizenmehl liefert mehr Ballaststoffe, Mineralstoffe und Vitamine, da es meist einen niedrigeren Vermahlungsgrad aufweist und ist für einige Menschen besser verträglich. Wählt ihr Xylit oder Erythrit statt Rohrzucker, könnt ihr zahnfreundlicher, kalorienreduzierter und Blutzucker-freundlicher backen.

 

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Zutaten für 12 mittelgroße Mohn – Orangen – Cupcakes:

  • 130 g Vanille-Sojajoghurt
  • 150 ml Pflanzenmilch
  • 60 g Rapsöl
  • 200 g Rohrohrzucker oder Xylit/Erythrit
  • 2 EL Orangenwasser
  • 2 EL Mohn
  • 150 g Dinkelmehl Typ 630
  • 2 EL Speisestärke
  • 1/2 TL Backpulver
  • 1/2 TL Natron
  • eine Prise Salz
  • filettierte Mandarinen oder Mandarinen aus der Dose

In einer Rührschüssel mischt ihr Joghurt, Pflanzenmilch, Öl, Zucker, Mohn und das Orangenwasser zu einer homogenen Masse. Vermischt Mehl, Stärke, Backpulver, Natron und eine Prise Salz gut miteinander. Die Mehlmischung wird nun in die Joghurtmasse eingerührt, bis ein sämiger aber recht flüssiger Teig entstanden ist (Tipp: vegane Teige sollte man nicht zu lange rühren, aus irgendeinem Grund gehen sie dann nicht mehr hoch).

Legt eure Cupcake-Form mit Papierförmchen aus und füllt diese mit dem Teig zu ca. 2/3 Dritteln. Der Teig wird beim Backen noch wachsen und das Küchlein soll ja keinen zu gewölbten Deckel bekommen.

Bei 180°C backt ihr die Törtchen knapp 20 min. Ich empfehle hier auch immer den Stäbchentest – wenn kein Teig mehr am Stäbchen hängen bleibt, ist der Kuchen fertig. Das Loch kann man ja super mit dem Topping verdecken. Wichtig ist, dass ihr die fertigen Cupcakes möglichst schnell aus der Backform holt, damit sie abkühlen können. Wenn sie in der Form bleiben, fangen sie an zu schwitzen und werden matschig.

Da die Küchlein an sich schon sehr süß sind, toppe ich sie nur mit ein paar erfrischenden Scheiben Mandarine. Wer sich aber die volle Cupcake-Dröhnung geben möchte, kann sie natürlich mit einer Vanille-Buttercreme dekorieren. Auch eine dunkle Ganache kann ich mir super vorstellen!

 

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